Wenn wir auf unserem Heilungsweg sind, hören wir oft von Vergebung. Nach vielen Jahren Erfahrung mit dieser Praxis in meinem eigenen Leben, möchte Ich einige Erkenntnisse mit Dir teilen.
Manchmal geschehen im Leben einfach Dinge, die können wir mit unserem rationalen Verstand nicht verarbeiten. Aber Sie hängen uns nach. Ich habe selber sehr einschneidende Erlebnisse in Beziehungen gehabt, die mich an Gerechtigkeit haben zweifeln lassen. Das Problem ist, dass der Körper diese Erfahrungen mitnimmt, bis Sie innerlich freigegeben werden.
Was wir bei Vergebung lernen dürfen, sind folgende Dinge.
Die Verletzungen, die wir davontragen sind nicht sichtbar. Und wenn wir beginnen zu vergeben, bedeutet das nicht, das was passiert ist, ok war. Aber wir akzeptieren, das etwas in Heilung gehen möchte oder darf.
Was hilft: Nr. 1 Anerkennen, das es stattgefunden hat und es uns in irgendeiner Form zutiefst schockiert oder verletzt hat. Sichtbar oder unsichtbar. Solange wir das nicht tun, laufen wir innerlich oder im Außen davon.
Nr. 2 Versuche nicht was sich zeigt besser oder schlechter zu reden. Es ist einfach, zu sagen: Ja, das war ja gar nicht so schlimm. Es gibt mit Sicherheit einen Anteil in uns, der anders denkt und damit hadert. Also: Reinatmen. Ja, es war hart für Dich. Man stößt dabei an tiefere Ebenen, die sich bei dieser „Ausgrabung“ zeigen wollen. Dafür braucht es einen sicheren Raum, Bereitschaft und Hingabe.
Nr. 3 Anerkennen, dass man in der Situation vielleicht hätte anders reagieren wollen, aber man war nicht in der Lage dazu. Vielleicht musste man auch Jemanden oder Etwas beschützen und wurde deshalb involviert. Also mit Milde schauen. Sich selber verzeihen.
Nr. 4 Manchmal ist auch gut sich zu vergeben, dass man nicht gleich Hilfe in Anspruch genommen hat, aus Scham verurteilt zu werden, oder weil man finanziell nicht in der Lage dazu war oder es keine freien Plätze bei Therapeuten. Es gibt da etliche Szenarien.
Nr. 5 Bei komplexen Traumen kann es dazu kommen, dass wir eine Maske aufsetzen. Bewusst oder unbewusst. Mitleid von Anderen kann unter Umständen das Gefühl der Ohnmacht verstärken. Also sich auf die Suche nach der für Einen Selbst richtigen Hilfe machen. Das bedarf Feingefühl und die beliebte Geduld.
Nr. 6 Sich selbst in den Arm nehmen und Sich zugestehen, dass es eine schwere Last ist. Hurt people, hurt people. Healed people, heal people. Die Handlung des Anderen sagt nichts über deinen Wert und deine Würde aus.
Nr. 7 Sich Selbst dankbar sein, dass man nicht resigniert hat, trotz des Schadens, der einem zugefügt wurde. Wir haben die Tendenz so schnell wie möglich weitermachen zu wollen oder zu heilen, aber Heilung braucht Zeit, Anerkennung & Closure. (Integration)
Ich hoffe das hilft Dir ein bißchen.
Alles Gute,
Deine Mandy